Wo ist denn Euer E-Bike-Programm?
Nachdem wir viele Überlegungen und Gespräche mit Gästen und unserem Team angestellt haben sind wir nun zu der Entscheidung gekommen KEIN E-Bike Programm anzubieten. Wir bleiben authentisch und machen das was wir am Liebsten tun. Selbst Raufradeln und auf schönen Wegen wieder runter. Das soll in keiner Weise Kritik am E-Bike sein. Jedes Fortbewegungsmittel ist gleichberechtigt solange man es mit Rücksicht auf Mitmenschen und Umwelt nutzt.
Nur WIR fahren halt am liebsten selbst, deshalb zeigen wir Euch eben die Art der Fortbewegung die uns am meisten liegt.
Wer mehr dazu lesen möchte, ich habe ein kleines Statement dazu verfasst:
Alpenevent - ohne Strom...
Ich kann ja bei Euch gar kein E-Bike Programm finden?
Solche Anfragen kommen des Öfteren bei uns im Büro an.
Das E-Bike ist eine tolle Erfindung, gar keine Frage. Da stimmen wir mit Euch überein.
ABER:
Wir haben uns trotzdem entschlossen kein E-Bike Programm anzubieten. Nach langen und vielschichtigen Diskussionen und Überlegungen. Ein mutiger Schritt sagen viele.
Eine konsequenter Schritt meinen wir.
Warum denn nun?
Wir haben eine Philosophie, eine Vorstellung was für uns den Reiz der Berge und des Bikens ausmacht.
Daraus entstand vor vielen Jahren die Idee von Alpenevent: Diese Faszination an Euch weiterzugeben.
Euch zu zeigen wie wir die Berge erleben, wie wir sie lieben und warum wir immer wieder kommen.
Es ist eine Wahrnemung mit allen Sinnen, eine Entschleunigung, ein Fühlen der Umwelt in einem Zustand der körperlichen Anstrengung der uns Stimmungen aufsaugen lässt die wir im Alltag nicht einmal mitbekommen.
Dafür ist das Bike in unseren Augen immer noch das perfekte Fortbewegungsmittel. Alleine das Gehen wäre eine Alternative.
Das Bike ist im Anstieg leise genug in sich zu gehen. Langsam genug um die Umgebung aufzusaugen. Rhytmisch genug um sich darin zu vertiefen. Mobil genug um es überall hin zu transportieren. Fordernd genug um uns die
Endorphine in den Körper zu treiben. Wendig genug um uns jede Abfahrt zum Vergnügen zu machen.
Und trotzdem schnell genug um den Kopf mit Eindrücken restlos auszufüllen, alle anderen
Gedanken zur Seite schieben und für diesen Tag zufrieden zu sein. Dies erfüllt uns dermassen dass wir immer wieder kommen, es immer wieder erleben wollen.
Und jetzt das E-Bike.
Es ermöglicht uns in gleicher Zeit noch weiter zu kommen. Noch mehr in noch kürzerer Zeit erleben. Das ist toll.
Aber das ist auch das Problem. Schneller mehr konsumieren. Die Zeit ist knapp, packt sie voll.
Mit der Aussage fühlen wir uns nicht wohl. Sie entspricht uns nicht. Urlaub ist Entschleunigung. Im Leben sollen wir an allen Ecken mehr in kürzerer Zeit erledigen.
Klar, auch mit dem E-Bike hat man einen hohen Puls, strengt sich an bis an sein Limit wenn man möchte.
Aber ganz ehrlich: Habt Ihr oben das gleiche Gefühl wie "analog"? Wir nicht. Ok wir sind vielleicht nur halb soweit gekommen an dem Tag, aber das Erleben war intensiver.
Dann ist uns das Material (noch) zu schwer. Es gibt soviele tolle Touren da ist ein E-Bike einfach im Weg.
Über Zäune heben, Tragepassage zum Grat, Bike-Bergsteigen wie es jetzt so schön heisst. All das wird mühsamer, zum Teil fast unmöglich. Ein 50kg Mädel mit einem Bike das halb soviel wiegt wie sie selbst?
Und wir mögen die Geräusche vom Motor nicht. Wird auch immer leiser ist aber da. Und stört. Irgendwie.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Das E-Bike ist eine tolle Ergänzung, eine neue Form der Mobilität.
Aber in den Bergen auf den Touren die WIR machen und mit der Idee die WIR Euch weitergeben möchten.
Da passt es einfach nicht rein.
Aber eine sehr positive Seite hat es doch: Seit Kurzem bekommen wir nach dem Kontrollblick zwischen die Beine viel Bestätigung: "Ohne Motor, Respekt!"
Und das tut ja auch gut. Irgendwie.